Doch während andere behaupten, die Lust auf den Partner lasse im Laufe der Zeit nach, so kann ich nur sagen: Sie ist anders geworden.
Klar, in der ersten Zeit kann man kaum voneinander lassen. Der süße Cocktail der Hormone, den das Verliebtsein mit sich bringt, lässt uns in purer Geilheit lodern. Zudem sieht man sich in der Regel seltener. So will man oft erst recht jede mögliche Sekunde auskosten, verzehrt sich in Abwesenheit des Geliebten nach seinen Berührungen. Und fällt sobald die Möglichkeit vorhanden ist liebeshungrig übereinander her.
Nach und nach relativiert sich dieses Verhalten. Auf Dauer bekäme es auch dem Körper nicht. Doch heißt das, dass der Sex nun ganz wegfallen muss? Zu einer Pflichtveranstaltung werden muss, weil es sich für ein Paar gehört? Beides fände ich schrecklich und ließe mich darüber nachdenken, ob in meiner Beziehung etwas nicht stimmt. Natürlich, es gibt den Fall, in dem beide Partner sich lieben und keinen Bedarf an Körperlichkeit sehen. Oder es gibt plötzlich gesundheitliche Gründe, die den Sex unmöglich machen. Diese Fälle lasse ich einmal außen vor. Ich hinterfrage viel mehr die Konstellation, wo einer der Partner unzufrieden mit der Leidenschaft ist. Das gilt übrigens sowohl für Männer als auch für Frauen. Auch Frauen, die der Meinung sind, es fände zu wenig Sex statt, sind mir bereits begegnet.
Oft
ist es doch so, dass man selbst es auch irgendwann einmal aufgibt, Sex „einzufordern“,
weil man bekommt ihn eh nicht. Und das ist für das Selbstbewusstsein oft sehr
übel. Da kann der Partner noch so oft sagen „An dir liegt es nicht, ich hab
einfach keine Lust.“
Wann ist es zu wenig? Was ist normal? Normal ist, was beide Partner für gut befinden und was nicht gegen das geltende Gesetz verstößt.
Ich muss nicht auf einmal 14 Mal die Woche Sex haben, weil Herr Nachbar hat das auch so erzählt. Wenn mein Partner und ich mit einmal im Monat Sex zufrieden sind, dann ist das ok...oder einmal im Jahr...ABER: Beide sollten zufrieden sein. Klar kann es mal vorkommen, dass Einer keine Lust hat...dann nutzt der Andere halt die Hände. Auch das kann wunderschön sein. Lässt man den lustlos Partner zusehen, so weckt man dessen Libido ja vielleicht sogar.
Ach?
Wie? Selbstbefriedigung in der Partnerschaft ist tabu? Wer sagt das? Wo steht
das? Ja, ich weiß, ich habe es oft genug gehört. „Nein, ich bin in einer
Beziehung, da mach ich das doch nicht!“
Und diese oftmals geschockten Gesichter. Aber auch „Alleine ja, aber vor
meinem Partner? Nein, das geht nicht!“ Warum nicht? Es ist mal eine
Abwechslung. Ein süßes Spiel…sich in einiger Distanz gemütlich voreinander
niederlassen und es sich selbst machen. Jeder schaut dem anderen dabei zu.
Vielleicht erscheint es am Anfang komisch – so hab ich es damals empfunden…
Aber mit der Zeit finden fast alle von denen ich das gehört habe, Lust daran
und früher oder später fällt man dann doch noch übereinander her.
Was aber die wenigsten von denen, von denen ich hierzu etwas
gehört habe, konnten, war einfach mal offen mit dem Partner darüber reden. Da werden
so viele Dinge im stillen Kämmerlein gedacht:
- man habe sich im Laufe der Zeit verändert und der Partner finde einen nicht mehr attraktiv
- man könne dem Partner eh nicht genügen
- man hat selbst etwas an dem Partner auszusetzen, könne das aber nie zur Sprache bringen
- man hat Wünsche, die der Partner nie und nimmer erfüllen würde
- der Partner lässt sich zu sehr hängen und man findet ihn nicht mehr reizvoll
- und und und
Liebe Leser:
- Passt zu Punkt fünf. Hier hilft nur reden. Und klar, Männlein wie Weiblein bewundern schonmal die absoluten Schönheiten…rank und schlank, volles, langes Haar, Augen wie ein Kälbchen, das absolute Muskelpaket….all das, was man selbst nicht hat. Aber der Partner ist nicht umsonst ausgerechnet mit einem selbst zusammen. Selbstverständlich sollte man auf sich achten, sich dem eigenen Verständnis nach attraktiv machen, für sich selbst vorrangig, aber dann ist es wirklich so, dass der Partner einen auch noch begehrt.
- Warum hat mein Partner mich denn ausgewählt, wenn ich ihm nicht genügen kann. Und wenn meine Wünsche sich verändert haben…einfach einmal offen drüber reden. Das ist schwer, ich weiß, aber es hilft auch oft. Vieles kann man auch einfach mal ganz neugierig austesten. Experimentierfreude ist hier ein sehr hilfreicher Aspekt.
Aber alles in allem…ist vor allem das Reden wichtig. Wenn
ich nicht weiß, dass etwas nicht passt, dann kann ich das nicht ändern. Ein
vorsichtiges, herantastendes Gespräch. Bitte knallt dem Partner nicht mit der
Axt ins Gesicht, was Euch nicht passt. Das kann böse enden. Offen, ehrlich und
möglichst frei von Vorwürfen.
Und als nächstes…seid offen, lasst Euch auf Neues ein. Passt
es? Dann ist das super…passt es nicht, gut, dann wisst Ihr das nun wenigstens.
Aber nicht vorweg schon sagen: „Das will ich nicht!“
Lasst nicht zu, dass der Alltag Gewalt über Eure Libido
erlangt. Kleine Auszeiten helfen hier wundervoll. Das kann auch spontan sein.
Einander über den Arbeitstag mit kurzen Worten heiß machen, den Tag mit
halbsteifem Schwanz, vielleicht feuchter Eichel verbringen…mit glänzend nassem
Vötzchen, auf dem man kaum mehr zu sitzen vermag und zum Feierabend die Lust
ausleben.
Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Es gibt keine Regeln wer wen wie zu verführen hat…alles ist
offen…gerade das ist das Schöne beim Sex…im Rahmen der gegenseitigen Lust sind
wir frei.
Eure Aimee
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